Montag, 7. April 2008

Jim Corbett National Park

Wohl eines der beliebtesten Touristenziele im Norden ist der Corbett National Park. Die Meisten kommen zum Tigerhunting, wobei der Schuss natürlich nur von einer Fotokamera aus erfolgen darf. Es wäre jedoch vermessen, den Park nur für eine Spezies zu besuchen, denn die gesamte Tier- und Pflanzenvielfalt ist sehr schön und interessant.So zeigten wir uns von Anfang an offen für die ganze Fauna und Flora, was auch unseren Guide erfreute.Ein wenig ausserhalb von Ramnager befand sich das Office unseres Touroperators Tigerland Safaris. Dort luden wir unser Gepäck auf einen Jeep oder genauer gesagt einen Maruti Gypsy um und begrüssten unseren Fahrer. Danach gings los in den Park Die Eintrittsformalitäten waren alle schon vorbereitet und so waren diese im Nu erledigt. Noch bevor wir die Dhikala Lodge erreichten, sahen wir die ersten Tiere. Das Zimmer war dann ein echter Schocker, denn es ist überhaupt nicht geputzt worden. Nach der ersten Abendsafari machten wir uns deshalb mit Besen und Putzmittel, das lustigerweise im Zimmer stand, hinter den Dreck. Nach einer anstrengenden Stunde wurde aus der Ekelkammer doch noch eine gemütliche Stube. So war es uns auch viel wohler die Augen zu schliessen und auf den Weckruf um 5:30 Uhr zu warten. Wie ihr sehen könnt, beginnen die Tage früh und nach einem Morgentee ging die Fahrt um 6 Uhr hinaus in die Graslandschaft. Dort lauern nämlich die Tiger zur Morgenstunde auf ihre Beute, wie wir auch.Unser Nature Guide horchte auf die Warnrufe der Rehe und Pfauen und entschied sich für einen Platz, wo wir etwa eine Stunde warteten. Plötzlich wies er den Fahrer an ca. 500m vorzufahren und fünf Minuten später stolzierte wirklich ein Tiger über die Strasse. In der ganzen Aufregung den Tiger zu sehen, ruhig zu bleiben und ein Foto zu machen, wurde dann das Bild nicht so scharf wie wir es gerne gehabt hätten. Aber wir waren glücklich bereits auf unserer zweiten Safari einen Tiger gesehen zu haben, so kann man die weiteren Ausfahrten gemütlicher angehen.Dies taten wir auch bei der Abendsafari und wechselten von unserem Jeep auf einen Elefanten. Der Ritt auf dem Dickhäuter war eine wahre Schüttelpartie, aber nur so konnte man mitten durch den dichten Wald reiten, vorbei an kratzenden Büschen. Auch wenn wir nicht so viele andere Tiere ausser unseres Dickhäuters gesehen haben, war die Elefantensafari ein Erlebnis für sich.In der Nacht wurde ich von üblen Bauchkrämpfen heimgesucht und musste mich, statt auf Safari zu gehen, weiter im Bett genesen. Die Anderen (Dominik, der Guide und der Fahrer) lauerten wieder an diversen Orten, primär auf einen Tiger, und fuhren auch eine schöne Routen durch den Wald :-(. Was ich bisher komplett ausgelassen haben, sind die Begegnungen mit den Herden wilder Elefanten. Auch wenn der Indische Elefant kleiner als sein afrikanischer Artgenosse ist, ist er noch immer ein imposantes Tier. Ein weiterer Unterschied ist, dass in Asien nur die Bullen mit Stosszähnen ausgestattet sind. Mit einigen solchen Elefantenherren hatten wir sehr nahe und eindrückliche Begegnungen. Darum sind auch so viele Elefanten-Fotos in der Gallerie gelandet.Bei der zweit letzten Safari fuhren wir auf die andere Seite des Flusses Ramganga. Als der Feldweg steil und kurvig wurde, gab unser Fahrer auf und wollte umkehren. Dies war kein Nachteil wie wir später festellen mussten, denn so konnten wir einige Krokodile verschiedener Arten entdecken. Zum Abschluss des Tages trafen wir auf eine Gruppe von ca. 12 Otter. Der letzte Gast unseres Nature Guides kam in den Corbett National Park um Otter zu sehen und setzte auch gleich eine Erfolgsprämie, die Otter wollten sich aber nur uns zeigen.
Eigentlich hätten wir am letzten Morgen eine zweite Elefantensafari gehabt, aber weil gerade die Tochter der Präsidentin im Park weilte, wurden ihr zwei Reitelefanten zur Verfügung gestellt und die Touristen schauten in die Röhre. So ist das in Indien mit den hohen Tieren, und damit meine ich jetzt nicht die Elefanten sondern die Politiker, VIPs usw. Für die wird alles auf den Kopf gestellt. Bei unserer Reklamation wurde darum auch nicht verstanden, dass es uns sch*** egal ist, wer da sonst im Park weilt, wenn wir eine Safari auf dem Elefanten zu Gute hätte.Der Aufenthalt im Corbett National Park hat uns aber sehr gut gefallen und wir waren auch mit unserem Fahrer, der meistens schön langsam fuhr, und unserem Nature Guide sehr zufrieden. Unser Guide war wirklich ein Naturjunge und war glücklicherweise kein Freund der Tiger- und Elefantenhetze und von Jeep-Versammlungen hielt er auch nichts. Natürlich sind wir stolz auf die Beute auf dem Kamerachip denn neben einem Tiger, Elefanten, Krokodilen, Ottern, haben wir auch vier Reharten, viele verschiedene Vögel, Pfauen, Affen, einen Schakal, Fische, Wildschweinen, Schmetterlinge, Moskitos und andere Insekten sowie Inder im Herdentrieb :-) mit der Kamera eingefangen.

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