Montag, 7. April 2008

City of Temples

Zwei Sachen muss man in Indien gesehen haben: das Taj Mahal und einen Tempel. Da sich unsere Route bisher nie mit einem Tempel gekreuzt hat, holten wir dies in Madurai nach. Dies geschah nicht per Zufall, denn in Madurai befindet sich mitten im Stadtzentrum die grosse Tempelanlage Meenakshi-Amman. Zusätzlich sind rund um Madurai viele weitere Tempel zu finden.
Angefangen hat aber alles mit unserer Ankunft am Bahnhof von Madurai. Bereits um 6 Uhr morgens konnten wir unser Zimmer im GRT Regency beziehen und uns nochmals kurz aufs Ohr legen. Das Hotel ist durchaus eine spezielle Erwähnung wert, denn das Preis-Leistungsverhältnis war überaus gut. Das Zimmer war gross, sauber und gut ausgestattet, auch das Essen des Restaurants schmeckte uns und das Frühstücksbuffet war fast eine French Bakery, zumindest für Indien. Da es ja in Madurai heiss und feucht ist, benutzten wir täglich den Pool.
Die Sightseeing-Tour starteten wir beim Meenakshi-Tempel, welcher aber zu dieser Zeit geschlossen war. Darum machten wir uns auf den Weg zum Palast, doch leider verirrten wir uns in den Gassen. Eine Rickshaw rettete uns und brachte uns zum in Renovation befindlichen Tirumalai-Nayak-Palast. Nach dem eher kürzeren Besuch sprangen wir wieder auf eine Rickshaw auf und liessen uns auf die oft angebotete Stadtrundfahrt ein. Der erste Stopp war beim Banana-Market, wo wir je drei verschiedene Bananen geschenkt bekamen. Jedoch ist in der heutigen Welt auch in Indien nichts mehr gratis, darum müssen wir unserem Bananenfreund die aufgenommenen Fotos zusenden.
Das zweite Mal hielt der tapfere Tony Rominger bei der Dorfwäscherei im Fluss Vaigai an. Ein ordentliches Hemd darf natürlich keine Falten haben, darum bügelt ein findiger Inder gleich neben an mit einem altertühmlichen Bügeleisen gegen Bezahlung.
Die nächste Station war dann das Gandhi-Museum. Als Eines der Besten seiner Art (gemäss Reiseführer) war es wirklich sehr gelungen und als Highlight war das Kleid, welches Gandhi an seinem Todestag trug, zu sehen.
Vom Museum ging es zum Flower-Market, welcher aber mitten am Nachmittag schon sehr verwelkt wirkte. Wir entschlossen uns darum am nächsten Morgen nochamsl vorbei zu gehen, was sich auch lohnte. Vor Mittag läuft das Geschäft und die Verkäufer sitzen noch hinter Bergen von Blüten, was zu einigen Fotos unsererseits führte.
Eigentlich wollten wir von hier aus eine Moto-Rickshaw zurück zum Hotel nehmen, aber unser Pedalenheld überzeugte uns von seiner Leistungsfähigkeit (bis 20km) und so trampelte er bis fast zum Umfallen vor unser Hotel zurück.
Am nächsten Tag organisierten wir uns spontan einen Fahrer des Hotels, um die Tempel ausserhalb zu besuchen. Zuerst fuhren wir in Richtung Norden zu einem Cave-Tempel. Auf der Hinfahrt stoppten wir, wie schon erwähnt, nochmals beim Flower-Market. Beim ersten Tempel behängte uns ein Guru mit einer Blumenkette und drückte uns ein Tupf auf die Stirne. Beim Zweiten hätten wir dies eigentlich wieder mit heiligem Wasser wegmachen können, doch überliessen wir das Bad den freudigen Indern.Beim nächsten Tempel erlebten wir, dass ca. 200 Schulkinder wegen zwei weissen Gesichtern mit einer Fotokamera zu Rufen und Winken begannen. Auf der Rückfahrt stoppten wir bei einem weiteren Tempel, auf welchem zwei riesen Figuren trohnen. Eine nette Frau lockte uns in den Tempel und führte uns bis aufs Dach, hinein in eine dieser beiden Statuen. Als wären dies nicht schon genug Tempel gewesen, haben wir uns am Abend nochamsl ein Fahrzeug organisiert und wurden zuerst zum Tank Tempel gefahren. Dieser Tempel ist von einem grossen Wasserbecken umgeben und wird sich wohl im Januar während dem Floating-Festival von seiner schönsten Seite zeigen.
Weiter ging die Fahrt zum Thiruparankundram Tempel 8km südlich der Stadt. Alle Tempel die wir bisher besucht hatten, waren unter einem Gerüst aus Bambus und Palmblättern versteckt, denn nächstes Jahr findet ein grosses Fest statt und darum werden diese restauriert. Natürlich war genau dieser Tempel nicht eingepackt welchen wir erst beim Eindunkeln erreichten. So war das Fotografieren des Tempelgebäudes kaum mehr möglich. Als Trost wurden wir mit einer Zeremonie im Tempelinnern überrascht. Es war ganz interessant dem Ritual beizuwohnen. Für Unterhaltung sorgte, dass die Mitarbeiter des Tempels beim Herausfahren eines goldenen Wagens die Spitze dessen am nicht ganz offenen Garagentor verbogen.
Völlig ausgetempelt kamen wir zurück ins Hotel und waren froh, dass am nächsten Tag nur noch ein weiterer Tempel auf dem Programm stand. Den Tag begannen wir aber auf dem Gemüsemarkt, welcher auch wieder viele schöne Motive bot. Kaum aus dem Markt biss ich bei einem Stoffhändler an wo wir uns beide einen Stoff aussuchten, welcher bis am Nachmittag zu einem Indischen Pyjama vernäht wurde.
Nach einer kurzen Pause beim Pool kehrten wir um 16 Uhr zum Meenakshi-Tempel zurück wo sich auch der Schneider befand. Während ich völlig zufrieden mit dem Resultat war, wünschte Dominik eine Änderung des Priesterkragens. Um dort keine Wurzeln zu schlagen, entschieden wur uns in der Zwischenzeit den Meenakshi-Tempel zu Besuchen. Die Anlage ist riesen gross und ziemlich überloffen, so dass wir eher begeisterungslos herumschlichen. Ein wenig lag das sicher auch an der Tempelüberdosis dieser Tage. Beim zweiten Anlauf war auch mein Kleid bequem und wir packten unsere Errungenschaften und kehrten freudig zum Regency zurück.

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